Brennholz richtig lagern und trocknen

Wie man Brennholz richtig lagert – eine kurze Zusammenfassung

  • Frisches Brennholz schnell spalten: Ungespaltenes Holz trocknet kaum, wird von zersetzenden Pilzen befallen und lässt sich später nur noch schwer spalten
  • Viel Wind und Sonne: Am besten lagern Sie Ihr Brennholz dort, wo Sie auch Ihre Wäsche aufhängen würden – nicht im Keller oder direkt vor einer Hauswand
  • Passende Abdeckung: Brennholz muss vor Regen geschützt werden, darf aber gleichzeitig nicht luftdicht verpackt werden – Wellblech ist eine gute Wahl
  • Trockener Untergrund: Damit Ihr Brennholz keine Feuchtigkeit vom Boden aufsaugt, sollte es z.B. auf Paletten oder Rundhölzer gelegt werden
  • Luftig stapeln: Nur so dicht stapeln, dass eine Maus durchschlüpfen kann, aber die Katze nicht hinterherkommt
  • 1 Jahr reicht aus: Wenn frisches Holz im Januar gespalten und anschließend gut gelagert und getrocknet wird, kann es ab September verheizt werden

Die wichtigsten Fragen zur Brennholz-Lagerung im Detail

Wo lagert man Brennholz am besten?

Frisches Brennholz wird draußen gelagert, an einer sonnigen und vom Wind gut erreichbaren Stelle. Auch wenn man das häufig sieht: Ein Brennholz-Lagerplatz mitten im Wald ist im Hinblick auf Luftfeuchtigkeit, Wind und Sonneneinstrahlung nicht optimal. Wenn das Brennholz nach dem Trocknen im Freien einen Wassergehalt von max. 20% erreicht hat, darf es in Schuppen, Garage oder Keller gebracht werden. Wer Brennholz mit hoher Restfeuchte z.B. in einen Keller ohne hinreichende Luft-Zirkulation legt, riskiert Schimmel am Holz und an den Wänden.

In jedem Fall muss das Brennholz – zumindest in der Winter-Jahreshälfte – abgedeckt werden. Wer nicht eh schon einen festen Unterstand dafür gebaut hat, nimmt am besten Wellblech-Abdeckungen (mit Steinen beschwert!), die an den Seiten übers Holz hinausragen. Wenn Sie Abdeck-Folien nehmen, packen Sie das Holz nicht ein sondern decken Sie es nur ab und sparen Sie nicht zu sehr am Material: Dünne Folie reißt spätestens bei starkem Wind durch.

Wie sollte Brennholz gelagert werden?

Brennholz wird nur so dicht gestapelt, dass eine Maus hindurchschlüpfen kann, die Katze aber nicht hinterher. Was nach alter Binsenweisheit klingt, beschreibt ganz einfach den Kompromiss aus maximaler Luftdurchlässigkeit bei gleichzeitig ausreichender Stabilität des Holzstoßes.

Für die Trocknung sind fertige Holzscheite optimal, da die Feuchtigkeit vor allem an den Enden gut austritt. Aber ein Holzstapel aus Scheiten mit 25 cm oder 33 cm fällt sehr schnell um, während ein Stapel aus 1-Meter-Stücken viel stabiler ist. Ein guter Kompromiss ist, Meterstücke als unterste Schicht und darauf dann kürzere Stücke in mehreren Stapeln hintereinander zu legen. Zwischendurch legen Sie wieder einzelne Meter-Stücke durch alle Reihen hindurch und lassen den Holzstapel auch insgesamt nicht zu hoch werden.

In jedem Fall muss das Holz auf trockenem Untergrund und nicht direkt auf Gras oder Erde liegend gelagert werden. Hier bieten sich z.B. Paletten, Rundhölzer oder Pflastersteine an.

Wie lange muss Brennholz gelagert werden?

Brennholz, das im Januar geschlagen wurde, kann bei richtiger Lagerung und Trocknung bereits ab September – also noch im selben Jahr – zum Heizen verwendet werden. Entgegen weit verbreiteter Meinung muss Brennholz also nicht 2 oder 3 Jahre liegen, bis es ofenfertig ist.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Technologie und Förderzentrums in Straubing, die u.a. die Änderung des Wassergehalts von frischen Meterholzscheiten im Verlauf eines Jahres untersucht: Der Wassergehalt erreicht im September einen „ofenfertigen“ Wert von unter 15% sowohl bei Fichte als auch bei Buche. Zwar steigt der Wassergehalt in den Wintermonaten nochmal leicht an. Bei gut abgedeckten Holzstapeln bleibt der Wert aber nicht über den Grenzwert von 10% für ofenfertiges Holz hinaus.

Warum muss Brennholz vor dem Lagern gespalten werden?

Nein, es ist keine Option, ungespaltenes Holz einfach ein bisschen länger zu lagern als gespaltenes Holz: Zumindest Laubhölzer werden in diesem Fall einfach kaputt! Buchen oder Birken können Ihr vieles Wasser aus dem Stammquerschnitt im ungespaltenen Zustand nicht schnell genug abgeben. Bleibt die Feuchtigkeit im Holz, beginnt der natürliche Abbauprozess. Das Holz fault dann entweder sichtbar, zeigt Pilzbefall oder bekommt einen unsichtbaren Film um die Holzfasern, der die Trocknung dauerhaft behindert – egal ob man das Holz dann später noch spaltet. Der Brennwert von solchem Holz ist stark reduziert. Nadelbäume vertragen eine längere Lagerung vor dem Spalten besser, brauchen aber dann eine deutlich längere Trocknungzeit als wenn sie gleich gespalten werden.

Wie kann man den Arbeitsaufwand beim Brennholz reduzieren?

Ein Ster Brennholz kann eine ziemlich umfangreiche Sache sein, wenn man ihn unnötigerweise von A nach B transportieren muss. Also am besten vorher mal die Abläufe im Einzelfall vor Ort überlegen: Wie kann ich mein Brennholz unter Beachtung aller Brandschutzvorschriften und Trocknungsempfehlungen so einlagern, dass es möglichst ohne weitere Zwischenstation in den Ofen kommen kann.

Besonders dann, wenn eigene Arbeitsschritte zum Sägen, Spalten oder Trocknen nötig sind, wird oftmals erst im Nachhinein klar, dass man vielleicht unnötige Wege gemacht hat. Wohin soll der Holzstapel? Dann sollte das frische Holz auch dort in der Nähe abgeladen werden. Von der Säge aus werden dann die Holzscheite am besten direkt gestapelt und landen nicht nochmal als Zwischenstation auf dem Boden.

Was sind die häufigsten Fehler bei der Brennholz-Lagerung?

Umso trockener, umso besser? Alles was an Wasser nicht im Holz ist, muss auch nicht verdampft werden. Allerdings bekommt man Holz auch nicht komplett trocken. Selbst kammergetrocknetes Holz nimmt anschließend wieder Feuchtigkeit aus der Umgebung auf. Trocknen an der Luft reicht völlig aus, um gutes ofenfertiges Brennholz mit max. 15% Restfeuchte zu bekommen. Zu lange Trocknungszeiten von vielen Jahren sind aufgrund von Zersetzungsprozessen im Holz nicht zu empfehlen – der Brennwert sinkt jährlich um bis zu 3%.

Spalten und trocknen wenn mal Zeit ist? Zumindest Laubholz muss möglichst frühzeitig gespalten werden. Buchen und Birken beginnen ansonsten zu stocken und zersetzen sich. Eichen schließen die Zellen an den Schnittflächen und die Feuchtigkeit bleibt dauerhaft im Holz. Egal ob man das Holz später noch spaltet, es trocknet dann nicht mehr und kann dann zum Grüngut-Container gefahren werden. Leider gilt das auch für dünnere Holzscheite, die eigentlich schon gut in den Ofen passen würden.

Der optimale Brennholz-Stapel ist…

  • nicht neben dem Auto aufgestapelt und nur so hoch, dass er nicht einstürzt
  • umso niedriger, je mehr krumme Holzscheite mit aufgestapelt werden mussten
  • nicht mit zerrissener Folie abgedeckt weil Astspitzen nach oben stehen
  • nur so weit weg, wie z.B. das Verlängerungskabel für die Säge ausreicht
  • nicht direkt an die Mauer sondern mit 10 cm Abstand gestapelt
  • auch nach einem Sturm noch abgedeckt, weil z.B. Steine auf dem Wellblech liegen
  • so erreichbar, dass nach „first in first out“ verheizt werden kann

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