Kaminöfen richtig anzünden und heizen

Wie man sich das Anzünden des Kaminofens wünscht

  • Schnell und einfach: Das Feuer soll am besten auf den ersten Versuch hin zuverlässig anbrennen
  • Ohne viel Rauch und Qualm: Zu viel Rauch im Ofen dringt auch ins Wohnzimmer durch, besonders wenn die Ofentür mehrfach geöffnet werden muss
  • Ohne teures Anzündholz: Die Preise von sog. „Anzündholz“ sind der Wahnsinn.

Leider machen sich viele Kaminofenbesitzer unnötig das Leben schwer, indem sie ein kleines Lagerfeuer im Ofen vorbereiten: Unten rein Anzünder und Zeitung, dann kleine Holzstücke und Zweige, seitlich angelehnt dann zeltartig größere Holzstücke. Aber das Ganze Konstrukt qualmt dann beträchtlich und stürzt spätestens beim Nachlegen ein. Oder die ersten Anzündversuche gehen im Rauch unter und nach dem 4. Versuch geht dann spätestens auch der Rauchmelder im Wohnzimmer an…

Ein paar grundsätzliche Tipps zum Anzünden

  • Das Holz muss trocken sein: Wenn Ihr Holz nicht trocken ist, lesen Sie bitte hier gar nicht weiter…
  • Ausreichend Luft zuführen: Zum Anzünden am besten ein Fenster öffnen und das Anzündmaterial nicht einfach in die Asche legen
  • Geeignetes Anzündmaterial nehmen: Spezielle Anzündbriketts und Zeitungspapier sind gut, Zeitschriften-Papier enthält zu viel Industriemineralien (=Stein)
  • Genügend Anzündmaterial nehmen: Umso schneller das Feuer entzündet ist und die Rauchgase verbrennt, umso weniger Emissionen gehen nach draußen
  • Spaltflächen der Holzscheite zur Flamme ausrichten: So brennt das Holz schneller und emissionsfreier als beim Anzünden der Rindenseite (Ausnahme: Birke)
  • Große Holzscheite erst bei guter Glut: Ansonsten sinkt die Temperatur im Ofen und die Verdampfung dauert länger
  • Bei „kaltem Kamin“ viel Anzündmaterial verwenden: Kaltluft kann den Rauch nach unten in den Wohnraum drücken. Hier hilft eine schnelle Hitze zu Beginn.

„Richtig Anheizen“ = Von oben anheizen?

Wer z.B. bei Youtube nach „Kaminofen richtig anheizen“ sucht, der bekommt in zahlreichen guten Videos die Methode mit Anheizten von oben erklärt. Von unten nach oben werden in die erste Schicht 2 große und darüber dann immer kleinere Holzstücke gitterförmig gelegt. In die obere Hälfte des Stapels wird ein Anzünder gelegt. Das hat tatsächlich ein paar Vorteile, die wir nicht von der Hand weißen wollen: Der Gitterstapel brennt mit ruhig wachsender Flamme. Es entsteht sehr wenig Rauch, weil – anders als wenn man ein Feuer von unten anzündet – alle austretenden Rauchgase durch die Flammen nach oben müssen und somit verbrannt werden.

Unsere Methode: Gleiches Prinzip, aber weniger „Spielerei“: Was uns an diesen Anleitungen zum Ofen anzünden nicht gefällt, ist der laufende Bedarf an kleinem Anzündholz und das Aufstapeln der Holz-Stückchen erinnert durchaus an das „Jenga“-Spiel, bei dem man mit ähnlichen Holzstücken einen Turm bauen muss. Mit unserer Methode muss man keinen Vorrat an Anzündholz basteln oder teuer kaufen. Das Ofen anzünden mit 3 ganz normalen Holzscheiten, funktioniert zumindest bei unserem Ofen mit Bodenrost ganz hervorragend und zuverlässig in wenigen Minuten: Unten liegt ein eher flaches Holzstück, auf das ein Anzünder gelegt wird. Zwei weitere Holzscheite werden parallel so auf dieses untere Stück gelegt, dass der Anzünder in einem engen Zwischenraum von 2-3 cm liegt. Die flachen Seiten der beiden Holzscheite zeigen zueinander und bilden eine Art Kamin (es genügt natürlich, wenn die beiden Holzscheite mit einem Ende auf dem unteren Holzstück liegen). Dann einfach den Anzünder anbrennen lassen und nach wenigen Minuten ein paar kleinere Holzstücke oben über die beiden parallelen Holzscheite legen.

Brennholz richtig nachlegen

Einfach neue Holzscheite draufwerfen? Selbst dieser Punkt ist nicht ganz so selbstverständlich, wie er vielleicht klingt. Deshalb auch dazu ein paar Tipps:

  • Die Gebrauchsanweisung des Ofens lesen: Wie hoch darf z.B. das Glutbett sein, damit Lüftungsschlitze nicht verdeckt werden?
  • Nachlegen je nach Holzart: Buchenholz hat eine wesentlich längere Glutphase und erlaubt späteres Nachlegen als Fichtenholz
  • Immer 2 Holzscheite nachlegen: In einem Abstand von wenigen Zentimetern erhitzen sich dann die beiden Holzscheite gegenseitig
  • Ofentür langsam öffnen: Das vermeidet einen Sog, mit dem Asche und Rauch in den Raum ziehen.
  • Optimale Scheit-Größe: Für einen effizienten und schadstoffarmen Abbrand liegt die ideale Kantenlänge von Holzscheiten bei 7 bis 10 cm
  • Ausreichende Frischluftzufuhr: Bei raumluftabhängigen Kaminöfen empfiehlt sich ein gekipptes Fenster