Klima & Nachhaltigkeit rund ums Brennholz

Brennholz – ein nachwachsender und regionaler Rohstoff

Im Zuge der Energiewende kann Brennholz als nachwachsender Rohstoff wichtige Bioenergie erzeugen. Im Vergleich mit anderen Energiequellen kann sich Brennholz durchaus sehen lassen:

  • Strom aus Wasserkraft oder Windkraft bedeutet immer einen Eingriff in die Natur
  • Kohle und Öl sind nicht erneuerbar, erfordern große Industrieanlagen und verursachen lange Transportwege und nicht selten auch Konflikte
  • Auch Pellets machen eine industrielle Fertigung und längere Transportwege notwendig als regionales Brennholz

Lars Mytting spricht in seinem Buch „Der Mann und das Holz“* stattdessen von einer „rührend kleinen Infrastruktur“, die für die Holzverfeuerung nötig ist: Einen Ofen, eine Axt, eine Motorsäge, ein Transportfahrzeug – und einen Baum ganz in der Nähe, an dessen Stelle dann ein junger Baum nachwächst.

Brennholz sorgt als zweite Energiequelle im Haus – z.B. in Form eines Kaminofens im Wohnraum – für Entlastungen bei den primären Energiequellen zu den Spitzenzeiten in den kältesten Perioden des Jahres. Auch die Tatsache, dass der eigene Holzstapel vor der Haustür ohne Wenn und Aber ganz einfach zu 100% verfügbar ist, bedeutet ein Stück Sicherheit, dass andere Energiequellen so nicht bieten können.

Es wächst genug Holz nach

In der alle 10 Jahre stattfindenden „Bundeswaldinventur“ lautetet das jüngste Ergebnis (von 2012) u.a., dass die Holznutzung in Deutschlands Wäldern nachhaltig sei und in allen Waldeigentumsarten weniger Holz genutzt wurde als nachgewachsen ist. Allerdings gerieten in den letzten Jahren vor allem Fichtenwälder bzw. Nadelholz-Monokulturen durch Dürre und Borkenkäfer unter Druck und lieferten große Mengen an Brennholz. Damit die Öko-Bilanz von Brennholz nicht ins Negative rutscht, muss natürlich entsprechendes Waldvolumen wieder aufgeforstet werden. Der bevorzugte Weg soll hier in Richtung naturnaher Laubmischwälder gehen, die dem Klimawandel stabiler gegenüberstehen.

Solange der Entnahme von Brennholz eine Wiederaufforstung in mindestens gleichem Maße gegenübersteht, wird beim Verfeuern von Brennholz ein natürlicher Prozess in die eigenen vier Wände verlagert: Bäume binden CO2 und geben es wieder ab, egal ob sie absterben oder als Kaminholz verbrannt werden. Wichtig ist natürlich die Herkunft des Holzes mit kurzen Transportwegen und ohne großflächige Kahlschläge – ansonsten sieht die CO2-Bilanz ganz anders aus. Nachhaltige Brennholz-Gewinnung bedeutet eben auch, dass entweder alte Bäume entnommen werden oder ein zu dicht stehender Bestand gelichtet wird. Sollten kleinflächige Kahlschläge dennoch sinnvoll oder unumgänglich sein, kann man sich hierzulande wohl darauf verlassen, dass auch wieder aufgeforstet wird und dass das Ganze legal und außerhalb von Schutzgebieten erfolgt.

Rauch vermeiden

Ganz so einfach darf man Brennholz natürlich nicht als umweltfreundliche Energiequelle bezeichnen. Auch wenn kein „unnötiges“ CO2 freigesetzt wird, so bleiben doch die rauchenden Schornsteine mit Ihren Schadstoff-Emissionen. Glücklicherweise sind die Feinstaub-Emissionen in modernen Öfen im Vergleich zu alten Modellen auf ein Minimum reduziert. Als Ofenbesitzer kann man außerdem selbst einen wichtigen Beitrag leisten: Durch richtiges Anzünden und Heizen, durch ausreichen trockenes Brennholz und durch regelmäßige Wartung des Ofens. Während man bei richtiger Feuerung kaum Rauch sieht, kann man durch komplett falsches Heizen riesige Mengen Rauch und Emission erzeugen. Dazu empfehlen wir unsere Seite „Holzöfen Richtig anzünden und Heizen“.

Regionale Herkunft ist entscheidend

Natürlich können überall auch schwarze Schafe lauern. Trotzdem stehen die Chancen gut, dass bei regionalem Brennholz hierzulande nicht nur kurze Transportwege gegeben sind, sondern auch die folgenden Regeln eingehalten werden (weil Waldbesitzer = Brennholz-Erzeuger):

  • Das Brennholz entstammt einer schonenden und werterhaltenden Waldbewirtschaftung, bei der nur entnommen wird, was nachwächst oder gepflanzt wird
  • Gesundes und gerades Holz wird als Stammholz (und nicht als Brennholz) verkauft und hat damit eine Längere Lebensdauer = längere CO2-Bindung
  • Äste und Rindenanteile werden im Wald belassen, um die Bodenqualität zu verbessern
  • Sinnvoll angelegte Rückegassen minimieren die Nachteile der Bodenverdichtung durch Befahrung mit schweren Maschinen
  • Dem entnommenen Brennholz aus Fichten-Monokulturen steht eine Aufforstung mit zukunftsträchtigen Laub-Mischwäldern gegenüber