Qualität von Brennholz

Was für die Qualität beim Brennholz entscheidend ist – ein kurzer Überblick

  • Trocken = hohe Brennholz-Qualität? Ganz so einfach ist es nicht: Wenn Brennholz z.B. 10 Jahre gelagert wurde, ist der Brennwert im Keller
  • Richtiges Trocknen ist entscheidend: Frisches Brennholz zeitnah spalten, in Sonne und Wind lagern und wirksam vor Regen schützen
  • Birke und Buche schnell spalten: Insb. Laubholz muss nach dem Fällen zügig gespalten werden, sonst entstehen sichtbare und unsichtbare Qualitätseinbußen
  • Die richtige Länge für den Ofen: Ein paar zu kurze Holzscheite sind unvermeidbar, aber zu lange Holzscheite kann man beim Sägen vermeiden
  • Die richtige Stärke für Energieeffizienz: Holzscheite mit < 5cm „Durchmesser“ brennen u.U. zu schnell ab, erhöhen Emissionen und senken den Brennwert
  • Kammergetrocknet oder luftgetrocknet? Beide Methoden erzeugen bei korrekter Durchführung gutes ofenfertiges Brennholz
  • Brennholz-Qualität prüfen & erkennen: Wer auf Nummer sicher gehen möchte, prüft die Restfeuchte im Holz und erkundigt sich nach der Lagermethode

Die wichtigsten Fragen zur Brennholz-Qualität

Wie erkennt man trockenes Brennholz?

Mit einem sog. Restfeuchte-Messgerät (im Baumarkt erhältlich) kann man recht einfach messen, wieviel Feuchtigkeit im Holz enthalten ist. Ein paar Dinge gilt es dabei zu beachten: Am besten sägt man das Holzscheit vor der Messung nochmal durch, um „aus dem Inneren“ zu messen.

Wichtig ist auch die Unterscheidung zwischen „Wassergehalt“ und „Holzfeuchte“ des Brennholzes: Beim Wassergehalt wird die Wassermenge auf das Gesamtgewicht des Holzes bezogen. Bei der Holzfeuchte wird die Wassermenge auf die Trockenmasse des Holzes bezogen. Während letzteres für Bauholz relevant ist, ist beim Brennholz der Wassergehalt entscheidend. Die meisten handelsüblichen Messgeräte geben den Wert für die Holzfeuchte an.

Das obere Limit für „ofenfertiges“ Brennholz sind 25% Holzfeuchte bzw. 20% Wassergehalt. Optimale Werte für Brennholz liegen bei 10-20% Wassergehalt und 11-15% Holzfeuchte. Wenn Ihr Gerät also z.B. „15%“ anzeigt, ist das Brennholz in Ordnung.

Neben Restfeuchtemessgeräten gibt es noch ein paar weitere Erkennungsmerkmale von trockenem Brennholz:

  • Trockenrisse: Ein gutes Zeichen, sagen aber noch nichts über die Trocknung im Inneren aus
  • Kein Aroma mehr: Der Duft von Holz und Harz verschwindet bei getrocknetem Holz
  • Wenn ein Stück abgelöste Rinde an der Unterseite noch grün ist, ist das ein Indiz für feuchtes Holz
  • Bei richtig getrocknetem Holz können die Jahresringe leicht herausragen

Wie erkennt man Qualitätsmängel am Holz?

  • Offensichtliche Mängel am Brennholz wären z.B. Schimmel oder Pilzbefall an den Ober- und Unterseiten – ein Indiz für zu lange Zwischenlagerung als Rundholz.
  • Zu spätes Spalten beim Laubholz kann aber auch „unsichtbare“ Schäden im Inneren hervorrufen, wenn Bakterien und natürliche Abbauprozesse ins Spiel kommen, die die Trocknung dann dauerhaft verhindern (vgl. „Richtiges Lagern und Trocknen“). Spätestens dann, wenn das Brennholz bereits porös wirkt und Stücke mit der Hand herauszubrechen sind, hat das Holz dann nur noch sehr wenig Brennwert.
  • Viel zu lange abgelagertes Holz erkennt man auch mal daran, dass man mühelos überraschend große Holzstücke tragen kann. Wer also z.B. auf ein Zeitungsinserat mit trockenem Fichten- oder Kiefernholz in Form von runden Meter-Stücken aufmerksam wird, sollte vorsichtig sein und das Holz vor dem Kauf auf jeden Fall ansehen und aufheben. Wer dann beim Anheben scheinbar Superkräfte hat, kauft besser woanders sein Holz.
  • Die Abmessungen der Holzscheite können zumindest ein Zeichen für die Sorgfalt des Anbieters sein. Zu kurze Stücke sind – in Maßen – völlig OK, weil der Baum bis zum jew. nächsten Ast eben nicht länger gewachsen war oder weil manche Baumarten beim Holz spalten einfach dazu neigen, seitlich auszubrechen. Auch das macht einen Anteil an kürzeren Holzscheiten unvermeidbar. Zu lange Stücke hätten aber nochmal gesägt werden können und passen ggf. nicht in den Ofen. Beim Durchmesser ist eine gute Mischung gleichermaßen positiv wie unvermeidbar. Zum Anzünden sind dünne Scheite und zum Nachlagen dickere Scheite optimal. Hat der Verkäufer auch Äste mit weniger als 5 cm Durchmesser gespalten, spricht das für Sorgfalt und sorgt für gut getrocknetes Holz. Weil kleine Holzstücke ggf. etwas ineffizienter verbrennen (s.u. „optimale Abmessungen“), sollte aber auch nicht ein Großteil der Lieferung aus „Kleinholz“ bestehen.
  • Keine Sorge um Möbel und Dachstuhl: Käfer aus dem Wald können mit dem Brennholz-Korb in die Wohnung kommen. Diese Tierchen brauchen aber Holz mit Rinde und hohem Wassergehalt und finden in trockenem Holz keine brauchbare Umgebung. Aber: Vorsicht vor altem Bauholz als Brennholz.

Was sind die Vorteile und Nachteile von Brennholz aus der Trocknungskammer?

  • Entscheidend ist immer die Brennholz-Qualität, die am Ende rauskommt: Nur weil jemand eine Trockenkammer besitzt, produziert er noch nicht automatisch das beste Brennholz. Trocknung an der Luft dauert keine 4 Jahre, führt nicht zwangsläufig zu minderer Qualität und ist ebenso wenig „amateurhaft“, wie es manche Inhaber von Trocknungskammern gern behaupten. Für alle tiefer Interessierten gibt es eine umfangreiche Studie des Technologie- und Förderzentrum in Straubing zu den Verfahren der Brennholz-Gewinnung und interessanten Infos zur Brennholz-Trocknung.
  • Grenzen der Klimaneutralität: Man darf durchaus hinterfragen, ob bei der Kammertrocknung die ohnehin vorhandene Überproduktion von Wärme aus einer Biogasanlage genutzt wird oder ob die Trocknungskammer rein für die Brennholz-Trocknung betrieben wird. Sollte jemand, der mit Brennholz eine Trocknungskammer betreibt, um wiederum anderes Brennholz zu trocknen, seine Methode tatsächlich noch als klimaneutral bezeichnen?!
  • Vorteile der Kammertrocknung: Kein Schimmel, kein Ungeziefer. Die hohen Temperaturen in der Trockenkammer töten Insekten, Bakterien und Sporen, sodass das Brennholz – korrekte Kammertrocknung vorausgesetzt – dann unmittelbar in der Garage oder im Keller eingelagert werden kann.
  • Kammertrocknung ermöglicht just-in-time-Produktion: Mit dem Wegfallen der obligatorischen Lagerzeit wird die Brennholz-Produktion natürlich um ein Vielfaches schneller und kann sich an der Nachfrage orientieren, was vor allem ein Vorteil aus Anbietersicht ist. Für Brennholz-Käufer ist wichtig, dass das Holz dann möglichst zeitnah und ohne Zwischenlagerung aus der Trocknungskammer geliefert wird. Ansonsten nimmt das künstlich getrocknete Holz ggf. wieder Feuchtigkeit aus der Umgebung auf.
  • Entscheidend ist natürlich auch der Preis: Wer nur kleine Mengen Brennholz in seinem Kaminofen verbraucht und Wert auf möglichst saubere Holzscheite legt, wird an kammergetrocknetem Holz durchaus Gefallen finden. Bei größeren Mengen spielt der Geldbeutel eine Rolle und man verzichtet vielleicht lieber aus das typischerweise etwas teurere künstlich getrocknete Brennholz – denn die Kosten der Kammertrocknung müssen ja auch umgelegt werden.
  • Kammergetrocknet oder luftgetrocknet? Bei Brennholzfreunde.de ist die Tür für beide Anbieter offen, da jede Methode Ihre Daseinsberechtigung hat. Die jew. Trocknungsmethode wird bei allen unseren Produkten mit genannt.

Was kann man bei ofenfertig gekauftem Holz selber noch tun?

Wer bestimmte Arbeitsschritte bei der Brennholz-Verarbeitung selber übernimmt kann noch einen guten Beitrag zur optimalen Trocknung leisten – sei es beim Holz sägen, beim Holz spalten oder beim einlagern.

  • Umso kürzer die Holzscheite, umso besser die Trocknung: Da die Feuchtigkeit am schnellsten durch die Stirnseiten der Holzscheite entweicht ist es im Zweifelsfall besser, das Holz frühzeitig kurz zu sägen als damit zu warten
  • In jedem Fall frühzeitig spalten: Die Rinde hält die Feuchtigkeit im Inneren, weshalb Rundholz schlecht trocknet und schlimmstenfalls stark an Qualität verliert. Am besten spalten Sie das Brennholz gleich auf die Größe, die Sie dann zum Heizen brauchen
  • Richtig lagern und trocknen: Für ausführliche Infos haben wir eine eigene Seite zur richtigen Lagerung von Brennholz verfasst. Wichtig ist vor allem der Schutz vor Nässe.
  • Liefertermin flexibel halten: Wenn es am vereinbarten Liefertermin wie aus Eimern regnet, dann verschieben Sie doch wenn möglich den Termin – schließlich kaufen Sie trockenes Holz.
  • „First in first out“: Wenn möglich lagern Sie nicht das neu gekaufte Brennholz oben auf den „alten“ Holzstapel sondern verheizen diesen zuerst – ansonsten bleibt das alte Holz ewig liegen und verliert nach und nach an Brennwert.

Was sind die optimalen Abmessungen für ofenfertiges Brennholz?

  • Das Brennholz muss in Ihren Ofen passen: Das klingt total simpel, aber bitte messen Sie den Innenraum Ihres Ofens am besten vor der Brennholz-Bestellung nochmal aus. Sie sollten Ihre Holzscheite bequem nachlegen können. Kürzere Stücke trocknen übrigens besser.
  • Die Mischung machts: Kleine Holzscheite sind optimal zum Anheizen. Größere Holzscheite brennen etwas effizienter und halten länger.
  • Richtige Länge und Stärke: Eine konstante Länge der Holzscheite macht Ihren Holzstapel stabiler, aber ein paar kürzere Stücke sind OK – ansonsten muss man sich beim Baum beschweren. Bis zu 10cm Seitenlänge bei den Holzscheiten sind optimal, darüber hinaus wird es dann langsam zu viel.